Wie sicher ist ein Kondom?


Kondome: Eine umfassende Anleitung

Kondome sind eine der bekanntesten und am häufigsten verwendeten Verhütungsmethoden weltweit. Sie bieten nicht nur Schutz vor ungewollten Schwangerschaften, sondern auch vor sexuell übertragbaren Infektionen (STIs). In diesem Artikel beantworten wir die häufigsten Fragen rund um das Thema Kondome.

Was ist ein Kondom und wie nutzt man es?

Ein Kondom ist eine dünne Hülle aus Latex, Polyurethan oder Polyisopren, die über den erigierten Penis gestreift wird, bevor es zum Geschlechtsverkehr kommt. Es fängt das Sperma auf und verhindert so, dass es in die Vagina gelangt. Hier ist eine Schritt-für-Schritt-Anleitung zur richtigen Anwendung eines Kondoms:

  • Prüfen Sie das Verfallsdatum auf der Verpackung und stellen Sie sicher, dass das Kondom nicht beschädigt ist.
  • Öffnen Sie die Verpackung vorsichtig, ohne das Kondom zu beschädigen (keine Zähne oder scharfe Gegenstände verwenden).
  • Drücken Sie die Spitze des Kondoms zusammen, um Luft herauszulassen, und setzen Sie es auf die Spitze des erigierten Penis.
  • Rollen Sie das Kondom bis zur Basis des Penis ab.
  • Nach dem Geschlechtsverkehr das Kondom am Penisansatz festhalten und den Penis vorsichtig zurückziehen, bevor er erschlafft.
  • Entsorgen Sie das Kondom im Mülleimer (nicht in der Toilette).

Seit wann gibt es Kondome?

Kondome haben eine lange Geschichte, die bis ins antike Ägypten zurückreicht. Moderne Kondome aus Gummi wurden jedoch erst im 19. Jahrhundert entwickelt.

Die erste Herstellung von Kondomen aus vulkanisiertem Gummi begann in den 1840er Jahren.

Latexkondome, wie wir sie heute kennen, wurden in den 1920er Jahren eingeführt und haben sich seither als zuverlässige und weit verbreitete Verhütungsmethode etabliert.

Ist das Kondom eine sichere Verhütungsmethode?

Kondome sind bei richtiger Anwendung sehr sicher. Sie haben eine Versagensrate von etwa 2% bei perfekter Anwendung, was bedeutet, dass bei 2 von 100 Frauen pro Jahr eine Schwangerschaft auftreten kann.

Bei typischer Anwendung liegt die Versagensrate bei etwa 13%, was darauf hinweist, dass Kondome nicht immer korrekt oder konsequent verwendet werden.

Kondome bieten auch wirksamen Schutz vor STIs, was sie zu einer einzigartigen Verhütungsmethode macht.

Was kann die Wirkung beeinträchtigen?

Die Wirksamkeit von Kondomen kann durch verschiedene Faktoren beeinträchtigt werden:

  • Beschädigungen durch Fingernägel, Zähne oder scharfe Gegenstände beim Öffnen der Verpackung oder Anlegen.
  • Verwendung von ölhaltigen Gleitmitteln wie Vaseline oder Babyöl, die Latexkondome schwächen und reißen lassen können.
  • Falsche Lagerung (z.B. in direktem Sonnenlicht oder Hitze), die das Material schwächen kann.
  • Ablauf des Verfallsdatums, was die Festigkeit und Zuverlässigkeit des Kondoms beeinträchtigen kann.

Übernimmt die gesetzliche Krankenversicherung die Kosten für Kondome?

Die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) in Deutschland übernimmt in der Regel nicht die Kosten für Kondome. Kondome sind als frei verkäufliche Verhütungsmittel in Apotheken, Drogerien und Supermärkten erhältlich und müssen selbst bezahlt werden. Einige Krankenkassen bieten jedoch Bonusprogramme oder Zuschüsse für Präventionsmaßnahmen, die eventuell die Kosten für Kondome teilweise abdecken können.

Vorteile des Kondoms im Verhältnis zu anderen Verhütungsformen?

  • Schutz vor STIs: Kondome bieten als einzige Verhütungsmethode wirksamen Schutz vor sexuell übertragbaren Infektionen.
  • Keine hormonellen Nebenwirkungen: Kondome beeinflussen nicht den Hormonhaushalt und sind daher eine gute Option für Frauen, die hormonelle Verhütungsmethoden nicht vertragen oder ablehnen.
  • Einfacher Zugang und Anwendung: Kondome sind rezeptfrei erhältlich und können bei Bedarf verwendet werden, ohne ärztliche Verschreibung.
  • Sofortige Wirkung: Sie bieten sofortigen Schutz und müssen nicht im Voraus geplant werden.
  • Für beide Partner: Kondome involvieren beide Partner in die Verhütungsverantwortung.

Nachteile des Kondoms im Verhältnis zu anderen Verhütungsformen?

  • Erfordert richtige Anwendung: Die Wirksamkeit hängt stark von der korrekten und konsequenten Anwendung ab.
  • Reduziertes Empfindungsvermögen: Einige Menschen empfinden ein vermindertes Gefühlsempfinden, was zu einer geringeren sexuellen Befriedigung führen kann.
  • Unterbrechung des Geschlechtsverkehrs: Das Anlegen des Kondoms kann als Unterbrechung empfunden werden.
  • Allergien: Manche Menschen sind allergisch gegen Latexkondome, obwohl Alternativen aus Polyurethan oder Polyisopren verfügbar sind.

Ist das Kondom eine gute Option zur Verhütung?

Das Kondom ist eine hervorragende Verhütungsmethode, insbesondere wegen seines doppelten Schutzes vor Schwangerschaft und sexuell übertragbaren Infektionen.

Es ist besonders geeignet für Menschen, die keinen Einfluss auf ihre Hormone haben möchten oder kurzfristige, bedarfsorientierte Verhütung bevorzugen. Obwohl es gewisse Nachteile gibt, wie die Notwendigkeit der richtigen Anwendung und die Möglichkeit von Allergien, überwiegen die Vorteile in vielen Fällen.

Kondome sind somit eine gute Option zur Verhütung, besonders in Kombination mit anderen Methoden für zusätzlichen Schutz und Sicherheit.



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